STÄNDIGE AUSSTELLUNGEN
Unter Kunsthandwerkern
In dieser Dauerausstellung werden beeindruckende Beispiele der „Rotbemalten“ oder „Schwäbischen Feinware“ gezeigt. Diese Keramik wurde vom 11. bis ins 14. Jahrhundert in Buoch hergestellt. Die Exponate belegen die Vielfalt und die hohe Qualität der Erzeugnisse der mittelalterlichen Buocher Manufaktur. Funde aus dem gesamten württembergischen Stammland werden ergänzt durch Keramik, die im Jahr 1993 bei Grabungen in Buoch zutage gekommen ist.
Dichter und Maler in Buoch
Mit den Ausstellungsstücken dieser Abteilung wird an Dichter, Schriftsteller und Vertreter der bildenden Kunst, namentlich Maler und Zeichner, erinnert, die seit dem 19. Jahrhundert bis zum Beginn des 21. Jahrhundert in Buoch gewohnt und gewirkt oder sich zeitweilig im Dorf aufgehalten und Spuren ihres Schaffens hinterlassen haben.
Rudolf Kausler (1811 – 1874)
Er lebte drei Jahre als Vikar im Buocher Pfarrhaus, schrieb unter dem Pseudonym K. Rudolf Erzählungen, historische Novellen und Gedichte und trug mit Themen zum literarischen Schaffen seiner Tübinger Studienfreunde Hermann Kurz und Berthold Auerbach bei.
Hermann Kurz (1813 – 1873)
Der Schriftsteller und Dichter hielt sich auf Einladung seines Studienfreundes Rudolf Kausler 1837/ 38 In Buoch auf, um an seinem ersten Roman „Heinrich Roller“ zu arbeiten, der später unter dem Titel „Schillers Heimathjahre“ erschien. In seinen Briefen an Eduard Mörike schildert er Buoch, die umgebende Landschaft und das erhebende Panorama des Dorfes mit geradezu schwärmerischen Worten.
Berthold Auerbach (1812 – 1882)
Der Verfasser bekannter Werke, u.a. seiner „Schwarzwälder Dorfgeschichten“, besuchte im Spätjahr 1837 seine Studienfreunde Kausler und Kurz in Buoch. Er hat später den Ablauf dieser Begegnung in einem Beitrag zu einer Literaturbeilage geschildert, der auch heute noch als Dokument des damaligen kulturellen Lebens und der Ortsgeschichte Buochs lesenswert und im Museum ausgestellt ist.
Eduard Hiller (1818 – 1902)
Er lebte seit 1868 bis zu seinem Tod in Buoch. In seinen in dieser Zeit entstandenen, meist in der niederschwäbischen Mundart verfassten Gedichten, die u.a. in dem Gedichtband „ Naive Welt“ veröffentlicht sind, schildert er auch das dörfliche Leben des Ortes.
Johannes Woelffle (1807 – 1893)
Der Maler, Zeichner und Lithograph, dessen Ausbildung seine Patin, die Buocher Pfarrfrau Friederike Reinfelder, gefördert hat, heiratete 1850 in der Buocher Dorfkirche die Gouvernante des Sohnes der Pfarrfamilie. Von ihm geschaffene Ansichten des Dorfes sind ausgestellt.
Eduard von Kallee (1818 – 1888)
Der vormalige Generaloberst des Königreiches Württemberg unterhielt enge Bindungen zum Buocher Pfarrhaus. Er widmete sich nach seinem Abschied vom Militärdienst künstlerischen und wissenschaftlichen Studien, veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen über die Ergebnisse seiner Forschungen und hielt Eindrücke von seinen Reisen, auch von seinen Besuchen in Buoch, in Zeichnungen und Aquarellen fest.
Karl Fuchs (1872 – 1968)
Der begabte Maler, Zeichner, Lithograph und Graphiker lebte von 1900 bis 1907 in Buoch. Er kam auch, nachdem er mit seiner Familie nach Esslingen gezogen war bis ins hohe Alter nahezu jedes Jahr für mehrere Wochen zur Erholung und zum Arbeiten in das Dorf zurück. Während dieser Aufenthalte bewohnte er das nach seinen Plänen im Jugendstil errichtete, an der heutigen Steinacher Straße gelegene Haus „Finkenwiese“ als Sommerfrische. Im Museum legen von ihm geschaffene Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Lithographien mit Motiven aus Buoch und dessen Umgebung Zeugnis von seinem künstlerischen Werk ab.
Die Übersetzerin afrikanischer Literatur und Schriftstellerin lebte von 1991 bis zu ihrem Tod im Haus „Hirsch“. Hier schuf sie Werke der Jugendliteratur und verfasste ihre Gedichtbände „Im Haus der großen Mutter“ und „Worte sind der Duft des Herzens“, die sie im Museum vorstellte. An sie wird seit März 2010 in einer Vitrine erinnert.
Pfarrfamilie Reinfelder
In einer der Vitrinen der Abteilung wird an das Pfarrershepaar Reinfelder erinnert, das im 19. Jahrhundert das Buocher Pfarrhaus zur Begegnungsstätte von Literaren und Künstlern erhob.
Der seiner eindrucksvollen sakralen Glasfenster wegen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Glasbildner, Maler, Zeichner und Schöpfer von Radierungen und Holzschnitten Professor von Stockhausen war Dozent an der Stuttgarter Kunstakademie und Gründer der Stuttgarter Glasbildschule. Er wohnte und wirkte seit Anfang der siebziger Jahre bis zu seinem Lebensende in Buoch. Die von ihm gestalteten Fenster nach biblischen Motiven in der Buocher St. Sebastian Kirche halten das Gedenken an den bewundernswerten Künstler und verdienten Mitbürger unseres Dorfes wach. In einer neuen Vitrine unseres Museums wird sein Schaffen gewürdigt.
Gasthof zum „Hirsch“
In einer weiteren Vitrine legen Exponate über diesen ehemals in der ganzen Region bekannten und als Feriendomizil beliebten Gasthof Zeugnis von der Vergangenheit Buochs als Sommerfrische und Luftkurort ab.